Schwermetallvergiftung (Schwermetallbelastung) - Umweltmedizin

Wie erkennt man eine Schwermetallvergiftung?

Die Beschwerden bei einer Metallvergiftung sind vielfältig und oft wenig spezifisch. Sie hängen vor allem davon ab, welches Metall aufgenommen wurde und wie groß die Konzentration im Körper ist. Bei folgenden Symptomen sollte man auch an Schwermetalle als mögliche Auslöser denken:

  • Infektanfälligkeit
  • Autoimmun Erkrankungen (z.B. Rheumatische Erkrankungen, Multiple Sklerose)
  • Allergien
  • Chronische Entzündungen
  • Anämie (Blutarmut)
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
  • Erschöpfung und chronische Müdigkeit
  • Schlafstörungen
  • Kopf- und Gliederschmerzen, Schwindel
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Schädigung der Leber, Niere und Lunge (z.B. Lungenentzündung)
  • Psychische Störungen, Bewusstseinsstörungen, Depressionen

Da diese Beschwerden auch bei vielen anderen Krankheitsbildern auftreten, werden sie oft nicht mit einer Schwermetallvergiftung in Verbindung gebracht.

Es wird ein Zusammenhang von Metallvergiftungen mit einem erhöhten Risiko für Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Asthma Bronchiale und neurodegenerativen Erkrankungen (Alzheimer, Demenz, Parkinson) angenommen.

Übersicht über die wichtigsten Erkrankungen durch Metalle.

Was löst die Schwermetallvergiftung aus?

Manche Metalle, wie zum Beispiel Zink, Eisen, Kupfer und Nickel sind lebensnotwendig für unseren Körper, allerdings nur in geringen Konzentrationen. Erhöht sich die Konzentration im Körper, könnte sie toxisch auf den Organismus wirken. Andere Schwermetalle sind nicht körpereigen und wirken sofort als Gift. Dazu gehören etwa Quecksilber, Blei und Cadmium. Potentiell giftige Schwermetalle wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Arsen, Nickel, Aluminium, Silber und Palladium wirken bereits in niedrigen Mengen toxisch auf unseren Körper. Die schädliche Wirkung von Schwermetallen in Kombination mit anderen Giften oder durch mehrere Schwermetalle gleichzeitig, kann sich in unserem Körper akkumulieren und die krank machende Wirkung verstärken. Diese kann allerdings individuell sehr unterschiedlich sein und hängt von der persönlichen körpereigenen Entgiftungskapazität eines Menschen ab.
 

Woher kommen die giftigen Metalle?

Aufnahmequellen können bestimmte Lebensmittel, wie belastete Pilze, Fisch oder auch mit Blei belastetes Trinkwasser (Wasserrohre in Altbauten sind häufig noch aus Blei) sein. Auch Nahrungsergänzungsmittel und ayurvedische Arzneien aus Asien können mit Blei oder Quecksilber belastet sein. Dazu nehmen wir durch, mit Abgasen verunreinigte, Atemluft Schwermetalle auf. Eine häufige Ursache können viele Amalgam-Zahnfüllungen sein. Amalgam ist eine Quecksilber-Verbindung. Durch die Reibung beim Kauen wird, neben winzigen Amalgamteilchen, auch Quecksilberdampf freigesetzt. Aluminium, ein Leichtmetall, ist zum Beispiel oft in Deo enthalten.

Die Belastung durch Schwermetalle ist vielfältig und oft ist es sehr schwierig die Quelle einzugrenzen und zu eliminieren. Nähere Auskunft über Schwermetalle in Lebensmitteln erhält man auch über das Verbraucherportal des "Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit". 

Wie stellt man eine Schwermetallvergiftung fest und was ist ein Schwermetall-Provokationstest?

Um eine Schwermetallvergiftung zu diagnostizieren, ist eine gründliche Anamnese Voraussetzung. Hierzu stellt der Arzt im Patientengespräch umweltmedizinisch relevante Fragen nach Schlaf-, Wohn- und Arbeitsbedingungen oder nach Ernährungsgewohnheiten, bis hin zu Auffälligkeiten bei Ihrem Wohn- oder Arbeitsort. Auch bereits durchgeführte Tests und Laboruntersuchungen können weiter Aufschluss bringen. Wenn die Beschwerden und Symptome, sowie die Befunde eine Schwermetallvergiftung nahelegen, sollte ein „Schwermetall-Provokationstest“ durchgeführt werden, um Art und Menge der Schwermetallbelastung festzustellen.

Beim sogenannten Dimavaltest oder Schwermetall-Mobilisationstest wird ein so genannter Chelat-Bildner eingesetzt. Dieser bildet mit Schwermetallen wasserlösliche Komplexe, die dann mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden werden. Bei der Durchführung des Tests werden zunächst 20-50 ml Urin abgegeben. Anschließend, abhängig vom Körpergewicht, werden einige Kapseln, die den Chelat-Bildner enthalten, auf nüchternen Magen verabreicht und ca. 150 ml Flüssigkeit nachgetrunken. Nach ca. 2 Stunden Wartezeit wird erneut Urin abgegeben. Die zweite Urinabgabe kann auch zuhause genommen werden. Der standardisierte Schwermetall-Mobilisationstest gibt Aufschluss über die individuelle Schwermetallbelastung. Die Menge von Quecksilber oder anderen Schwermetallen im Urin lässt einen ungefähren Rückschluss über die Gesamtbelastung im Organismus zu. 

Was ist eine Schwermetall-Ausleitung und wie wird sie durchgeführt?

Bei der Schwermetall-Ausleitung spricht man auch von einer Chelat-Therapie, da sie mit Hilfe von sogenannten Chelat-Bildnern durchgeführt wird. Der Begriff „Chelat“ stammt von dem griechischen Wort „chele“ für „Krebsschere“. Gemeint ist, dass diese Substanzen Schwermetall „umklammern“ oder „greifen“ können. Das so gebundene Schwermetall verändert sich selbst nicht, geht aber mit dem Chelat-Bildner eine enge Verbindung ein und wird damit wasserlöslich. Die Schwermetalle im Körper werden so mobilisiert, gebunden und aus dem Körper ausgeschwemmt.

Die Chelat-Bildner werden als Infusion in die Vene verabreicht. Es wird empfohlen zunächst 10 Infusionen durchzuführen. Bei der letzten Infusion wird erneut Urin abgegeben und im Labor auf Schwermetalle untersucht.

Die Schwermetallentgiftung wird in der Schulmedizin nur bei schweren Vergiftungen eingesetzt. Es wird allerdings zunehmend auch der Standpunkt vertreten, dass sich Belastungen mit unterschiedlichen Metallen und Schadstoffen gegenseitig potenziert und so auch unterhalb der einzelnen festgelegten Richtwerte Beschwerden auftreten können.
 

Übernimmt meine Krankenversicherung die Kosten für den Schwermetall-Belastungstest und die Entgiftung?

Diese Frage können wir leider nicht eindeutig beantworten, da es sehr viele Versicherungen mit unterschiedlichen Leistungen gibt. Die gesetzlichen Versicherungen übernehmen die Kosten in der Regel nicht, so dass sie vom Patienten selbst getragen werden müssen. Bei privaten Versicherungen ist es ratsam sich vorab zu erkundigen. 


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