Allergie Medikamente

Es gibt mehrere Laboruntersuchungen, mit denen man eine Allergie auf Medikamente feststellen kann – je nach vermutetem Medikament, Reaktionstyp (sofort oder verzögert) und Symptomen. Hier sind die wichtigsten:

1. Spezifisches IgE im Blut (RAST)

• Für soforttypische allergische Reaktionen (Typ I, z. B. Nesselsucht, Anaphylaxie)
• Mögliche Medikamente: Penicillin, Cephalosporine, Muskelrelaxantien, Aspirin, Anästhetika
• Ergebnis: erhöhtes spezifisches IgE gegen das Medikament

2. Basophilen-Aktivierungstest (BAT)

• Funktionstest: Misst die Aktivierung von Basophilen durch das Medikament im Reagenzglas
• Empfindlicher als IgE-Test, vor allem bei nicht ganz klaren Reaktionen
• Gute Ergänzung bei z. B. Antibiotika oder Kontrastmittel-Reaktionen

3. Lymphozytentransformationstest (LTT)

• Für verzögerte Reaktionen (Typ IV) wie z. B. Arzneimittelexanthem, DRESS, Steven-Johnson
• Misst, ob T-Zellen auf ein Medikament reagieren (Hinweis auf eine zellvermittelte Allergie)
• Wird bei Verdacht auf z. B. Antibiotika, Antiepileptika, NSAR etc. genutzt

4. Tryptase-Bestimmung

• Nur bei schwerer akuter Reaktion (z. B. Anaphylaxie)
• Tryptase wird von Mastzellen freigesetzt – ein hoher Wert ist ein Hinweis auf eine allergische Sofortreaktion

5. Pricktest / Intrakutantest (nur unter Aufsicht!)

• Hauttests mit Medikamentenlösungen
• Wird häufig bei Penicillin, Lokalanästhetika etc. gemacht
• Nur in spezialisierten Zentren wegen Risiko schwerer Reaktion

Wichtig:

• Tests sind nicht 100 % zuverlässig, negative Tests schließen eine Allergie nicht immer aus
• Viele Tests (v. a. BAT, LTT) werden nicht von allen Kassen übernommen
• Bei unklarer Reaktion hilft oft ein Allergiepass und Rücksprache mit einem Allergologen